Die ordentliche Hauptversammlung der Union-Bank AG, Flensburg, fand im Juni 2021 erneut aufgrund der COVID-19-Pandemie virtuell und ohne physische Anwesenheit der Aktionäre statt.
Wiederholt verzichteten die Aktionäre auf die Auszahlung einer Dividende und folgten zum zweiten Mal in Folge der Empfehlung der deutschen Bankenaufsicht an alle Kreditinstitute, in der Corona-Krise dem im Vorjahr erwirtschafteten Gewinn der Bank als zusätzlichen Risikopuffer zu überlassen.
Das Vorstandsduo, Frank Baasch und Tomas Michael Jensen, konnten mit Vorlage des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 unter den pandemiegeprägten Umständen erneut von einem insgesamt zufrieden stellenden Geschäftsergebnis berichten.
Dabei war das Jahr 2020 alles andere als ein gewöhnliches Geschäftsjahr. Mit der Umsetzung diverser Maßnahmen hat die Bank zum Schutz der Mitarbeiter und Geschäftspartner auf das Infektionsgeschehen und die von den Behörden verfügten massiven Einschränkungen reagiert. Dabei handelte es sich unter anderem um die Einrichtung eines Home-Office Konzepts für die Mitarbeiter und bestimmte Einschränkungen im Kundenverkehr.
Trotz der stark eingeschränkten Zutrittsbeschränkungen zu den Geschäftsräumen war die Bargeldversorgung und die persönliche Beratung für dringliche Bankgeschäfte während der gesamten Corona-Pandemie gewähreistet. Zugleich zeigt sich deutlich welchen großen Schub die Digitalisierung erhalten hat: Die erhöhte Nachfrage nach Online-Banking-Zugängen und die Veränderung der Zahlungsgewohnheiten. Mittlerweile erledigen viele Kunden aller Altersgruppen und auch immer mehr Firmenkunden ihre Bankgeschäfte ausschließlich online.
Die herausfordernden Rahmenbedingungen und Vertriebseinschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die geschäftliche Entwicklung der Union-Bank AG neben den Rahmenbedingungen des Niedrigzinsniveaus, den steigenden regulatorischen Anforderungen und dem starken Wettbewerb in der Branche geprägt.
Insgesamt war das Aktivitätsniveau in der Bank jedoch hoch. Es gelang erneut eine Vielzahl an Krediten zu bewilligen. Auch bei den Kundenverbindlichkeiten konnte ein erheblicher Zuwachs erzielt werden. Dieses ist aus Sicht des Vorstands eine Folge der Corona-bedingten Zurückhaltung sowohl bei den gewerblichen als auch den privaten Kunden und ein erfreulicher Hinweis auf die gute Reputation der Union-Bank in ihrem Geschäftsgebiet und das damit verbundene Kundenvertrauen.
Der Jahresüberschuss von TEUR 250 liegt unter dem Vorjahreswert, entspricht jedoch dem Gewinnvortrag aus 2019. Der Gewinnvortrag steht für spätere Dispositionen zur Verfügung.
Die Bilanzsumme stieg stichtagsbezogen im Vorjahresvergleich um 11,0% auf 308,2 Mio. €. Der Wachstumstreiber war die Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden.
Die Nachfrage nach Finanzierungen war im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut erfreulich hoch. Das Neugeschäftsvolumen der Forderungen an Kunden belief sich auf 38,5 Mio. €, aufgrund planmäßiger Rückflüsse und hoher Sondertilgungen sanken die Forderungen an Kunden um 0,7 Mio. € bzw. 0,5%.
Die Gesamtsumme der Kundenverbindlichkeiten ist im Vorjahresvergleich um 30,6 Mio. € gestiegen. Der Zuwachs entfiel mit 30,5 Mio. € auf die täglich fälligen Verbindlichkeiten und mit 0,2 Mio. € auf die Spareinlagen. Einen leichten Rückgang verzeichneten die anderen Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit. Diese Entwicklung ist aus Banksicht eine Folge des extrem niedrigen Zinsniveaus, durch das kaum noch ein zinsmäßiger Unterschied zwischen Sicht- und Einlagen mit vereinbarter Laufzeit besteht.
Der Provisionsüberschuss sank leicht um 0,6% auf 2.370 T€, übertraf jedoch leicht die Erwartungen.
Auf der Hauptversammlung stimmten die Aktionäre mit großer Mehrheit und zum Teil einstimmig für die zur Beschlussfassung stehenden Punkte der Tagesordnung und unterstützen dabei die Vorschläge des Vorstandes und Aufsichtsrates.
Neben den erforderlichen Satzungsänderungen im Zusammenhang mit der durchgeführten Kapitalerhöhung, wurde Dr. Christina Meß, Rechtanwältin und Notarin, als erste Frau in den Aufsichtsrat der Union-Bank gewählt. Gleichzeitig wurde Geschäftsführer Leif Friis Jørgensen in seinem Amt bestätigt und Anja Schenk als Arbeitnehmervertreterin neu in das Gremium gewählt.
Mit der Ende 2020 beschlossenen neuen Geschäftsstrategie möchte die Union-Bank zukünftig noch mehr die Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung ihrer Kunden in der Grenzregion übernehmen und sich gleichzeitig für den Ausbau der vielfältigen Beziehungen über die deutsch-dänische Grenze hinweg einsetzen. Die Vision der Bank ist, für sowohl Privat- als auch Firmenkunden lebenslang und über Grenzen hinaus die richtige Wahl zu sein.